Was steckt drin im Kellerbier?

Bierwissen

Ein Kellerbier ist weniger und mehr zugleich. Das traditionelle Kellerbier wird nicht filtriert, es bleibt naturtrüb. Das heißt die Brauinhaltsstoffe wie Malzeiweiß, Hefe und Hopfen bleiben im Bier enthalten. Das wirkt sich entsprechend auch auf den Geschmack und das Aroma aus. Es schmeckt für die meisten kräftiger und „gehaltvoller“. Gegengleich ist ein Kellerbier traditionell ungespundet. Früher wurde sogar das Spundloch offengelassen, wodurch das CO2, das bei der Gärung austritt, entweichen konnte. Dass Kellerbiere somit weniger Kohlensäure enthalten, ist damit auch selbsterklärend. Genau das lieben aber die eingefleischten Kellerbiertrinker gerade so an ihrer urtümlichen Brauspezialität wie unserem Mönchshof Kellerbier: geschmackvoll und süffig zugleich!

Früher reichten die Lagerkeller unter den Brauereien in der Stadt oftmals nicht aus, um das sorgsam gebraute Bier vor allem in den Sommermonaten kühl und haltbar zu lagern. So wich man auf die umliegenden Hügel aus und trieb Stollen in die meist bewaldeten Anhöhen. Diese stellten eine optimale Kühlung mit gleichmäßig niedriger Temperatur von ca. 8 Grad dar. Da der Transport der Fässer zu und von den Kellern ziemlich mühsam war, lag wohl nichts näher, als das dort eingelagerte Bier direkt „ab Keller“ auszuschenken. Ein paar Tische und Stühle unter die schattenspendenden Bäume gestellt, kleine Brotzeitgerichte im Angebot und die heutigen, sogenannten „Bierkeller“ – die natürlich nicht unterirdisch sind – waren geboren! In Bierfranken, dem Ursprungsland des Bierbrauens in Bayern, geht man deshalb meist „auf einen Keller“. Das bedeutete aber auch, dass das dort verkostete Bier den letzten Brauschritt der Filtration in der Brauerei gar nicht mehr erlebte. Es blieb naturtrüb und die Brauinhaltsstoffe dem Bier bewahrt. So hat das urtümlichste aller Biere, das unfiltrierte Kellerbier, durch seinen hopfig-milden Geschmack und geringen Kohlensäureanteil seit jeher viele Anhänger gefunden und sogar die Frauenwelt schnell erobert. Das bedeutendste in Deutschland ist übrigens das Mönchshof Kellerbier. Dieses junge Bier wird nicht gefiltert und nicht gespundet, das heißt bei der Nachgärung wird dem Bier fast kein Gegendruck entgegengesetzt. Hefetrüb und mit weniger Kohlensäure kommt es frisch aus dem Brauhauskeller direkt ins Glas des Gastes.